Vorwärts! I Vergessen? Systemische Organisationsentwicklung im Spannungsfeld von Exzellenz und Ethik

Die Selbstverständlichkeiten, die Gesellschaft und Wirtschaft tragen, wurden noch nie so radikal in Frage gestellt wie in der aktuellen Krise. Die Ungewissheit (in) der Wirtschaft ist groß. Mit den globalen und lokalen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, gesellschaftliche Polarisierung, digitale Transformation, Pandemien, Kriege – stehen Organisationen vor wichtigen Entscheidungen. Wie kommen Unternehmen durch diese Krisen, ohne allzu großen Schaden zu nehmen?

Gleichzeitig werden angesichts der ökologischen, politischen und sozialen Probleme Forderungen laut, die Krise als Lernerfahrung und Drehmoment einer allgemeinen Neuausrichtung der Wirtschaft zu nutzen: Der Erfolg eines Unternehmens solle sich nicht mehr nur an ökonomischen Kriterien orientierten, sondern auch am Beitrag zur Stabilisierung des ökologischen und sozialen Gleichgewichts. Hier wird meist die Ethik als Rechtfertigungsinstrument in Stellung gebracht.

In Anbetracht dieser enormen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie Organisationen gestaltet und geführt werden können, ohne die eigene Stabilität zu gefährden. Wie viel Veränderung ist sinnvoll und wie viel Stabilität ist notwendig, um Unternehmen und die sie tragenden Menschen, gesund und zukunftsfähig zu halten?

OE kann Organisationen in diesem Prozess passgenau unterstützen, indem sie deren Kontextverankerung, Struktur, Kultur und Praxis multiperspektivisch in den Blick nimmt. Dabei werden Organisationen als Lebenswelten und Netzwerke sichtbar, zu deren Spannungsfeldern nicht nur die zwischen Stabilität versus Flexibilität, Tradition versus Innovation sowie analog versus digital gehören, sondern auch und vor allem: die zwischen Exzellenz und Ethik. Wir werden also auch zu fragen haben, wie weit ethische Argumentationsweisen in der Wirtschaft tragen.

Dieses Balancieren zwischen dem Streben nach Optimierung, Exzellenz und guter Unternehmensführung scheint ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Entwicklung von Organisationen zu sein.

Bei unserem Symposion Vorwärts  |  Vergessen ? – wollen wir der Frage nachgehen, wie Führungskräfte und BeraterInnen Organisationen im Prozess des Ausbalancierens zwischen Stabilität und Wandel sowie zwischen innerbetrieblichen, gesellschaftlichen und ökologischen Interessen wirksam begleiten können. 

Fragen, die wir in Impulsvorträgen, Workshops und Diskussionen dialogisch ausleuchten, sind u.a.:

  • Was sind die Prämissen und Prinzipien Systemischer OE und wie lassen sich diese in die Praxis übersetzen?

  • Wie kann Stabilität innerhalb des Wandels geschaffen werden, um Transformationsprozesse nicht nur zu bewältigen, sondern auch proaktiv zu gestalten?

  • Wie können organisationale Transformationsprozesse so gestaltet werden, dass vorhandene Ressourcen nachhaltig und effizient zur Erreichung der gesetzten Ziele genutzt werden?

Veranstaltungsort: IWH - Internationales Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg